9 Kommentare zu “MG und Schwangerschaft

  1. seid gegrüsst,
    ich habe seit 8 Jahren Myasthenie. Sie ist in meiner ersten Schwangerschaft ausgebrochen, im fünften Monat. Zu meinem Glück haben es die Ärzte an der Uniklinik Magdeburg nach zwei Monaten erkannt. Da konnte ich allerdings fast gar nichts mehr. Wurde im Krankenhaus auf Mestinon Retard und Kalymin eingestellt. Zusätzlich gab es noch hohe Dosen Kortisonspritzen.Als ich dann in der 34SSW einen Atemstillstand erlitt, holten die Ärzte meine Tochter per Kaiserschnitt zu Welt.
    Sie war kerngesund! Nach vier Monaten Krankenhausaufenthalt,zwischenzeitlicher Thymektomie und im Rollstuhl bekam ich eine Kur mit meiner Tochter (meine Eltern kümmerten sich um die Kleine, da mein Ehemann sich von mir trennte) in Kreischa. Dort wurde ich noch auf Immurek eingestellt und das Kortison langsam abgesetzt.
    Nach sechs Wochen Aufenthalt verliess ich die Kurklinik ohne Rollstuhl und fast Beschwerdefrei.
    Zwei Jahre später lernte ich meinen jetzigen Mann kennen und es stellte sich die Frage nach noch einem gemeinsamen Kind. Nach vielen bedenken gingen wir trotzdem das Risiko ein.
    Während der gesamten Schwangerschaft nahm ich eine niedrige Dosis Immurek und Kalymin ein. In der ganzen Zeit ging es mir prächtig. Das erste Vierteljahr habe ich noch gearbeitet (Verkäuferin).
    In der 41SSW mussten sie dann meine zweite Tochter leider auch mit einem Kaiserschnitt zur Welt holen, weil sich keinerlei Wehen einstellten. Aber auch sie kam gesund zur Welt.
    Jetzt sind meine Töchter 8 und 3 Jahre und es geht ihnen gut. Ich nehme keinerlei Medikamente seit 6Monaten mehr und habe nur geringe Beschwerden mit denen man lernt zu leben.
    Ich wünsche allen viel Gesundheit und ein fester Familienzusammenhalt, das ist sehr wichtig.
    Viele Grüsse von Katrin.

  2. N. Schumacher sagt:

    Hallo,

    ich habe seit meinem 13. Lebensjahr Myasthenie, bin inzwischen 40 Jahre alt und Mutter von drei Kindern (10, 9 und 5 Jahre alt).
    Zu Beginn (die ersten 8 Wochen) der ersten Schwangerschaft und während der gesamten dritten Schwangerschaft habe ich Imurek eingenommen, vor und während der zweiten gar nichts.

    Ausführliche Beratungen durch das Humangenetische Insititut der Uniklinik haben mir meine Sorgen bezüglich der Medikamenteneinnahme während der Schwangerschaft und mögliche Gefahren des Kindes durch die Antikörper genommen.
    Alle Kinder sind gesund und hatten trotz meines sehr hohen Antikörpertiters (wurde auch im Nabelschnurblut nachgewiesen) keine myasthenen Symtome. Nur zur Sicherheit wurden sie die ersten Tage nach der Geburt im Perinatalzentrum der Entbindungsklinik beobachtet.

    In allen drei Schwangerschaften ging es mir ausgesprochen gut, so daß ich extrem wenig bis gar kein Mestinon brauchte. Mit dem Imurek habe ich nach dem Abstillen wieder begonnen. Allerdings kamen trotzdem 6 Monate nach der zweiten und dritten Schwangerschaft erhebliche Probleme mit der Myasthenie auf, die Krankenhausaufenthalte und Immunadsorptionen notwendig machten.
    Die beiden ersten Kinder habe ich voll gestillt. Mestinon (war nur sehr wenig bei mir, Imurek gar keins) und auch die Antiköper (davon eine ganze Menge) waren überhaupt kein Problem für die Kinder.
    Nach der dritten Schwangerschaft stellte sich heraus, dass ich auf Imurek nicht mehr richtig anspreche. Vermutlich war das der Grund für die starke Verschlechterung der Myasthenie nach der 2. und 3. Schwangerschaft. Mit der Umstellung auf Cellcept (ich nehme nur sehr wenig) geht es mir aber seitdem super gut.

    Viele Grüße

    N.

  3. Ana Beja sagt:

    Hallo Katja

    habe hier noch einen interessanten Link des Prof. Dr. Schumm bezgl.
    Myasthenie und Schwangerschaft ab Seite 23 gefunden.

    http://www.aerztekammer-bw.de/25/15medizin07/B30/5.pdf

    LG

    Ana

  4. Ana Beja sagt:

    Hallo liebe Katja,

    bin seit 4 Jahren Myasthenikerin und habe noch keine Kinder.

    Im Beipackzettel des Medikamentes Kalymin 60 steht unter:

    Zitatanfang:

    „2.2 Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Kalymin 60 N ist erforderlich

    b) Stillzeit:

    Da der Wirkstoff aus Kalymin 60 N in die Muttermilch übergeht, dürfen
    Sie während einer Behandlung mit Kalymin 60 N nicht stillen. Ist eine
    Behandlung mit Kalymin 60 N erforderlich, müssen Sie abstillen.“ Zitatende

    Es gibt einen Link zu der Myasthenie-Patientenbroschüre von Prof. Dr. Sieb:

    http://www.klinikum-stralsund.de/images/stories/Dokumente/PDFs/myasthenie-pat.broschuere_d.vs2.20.12.05.bl.pdf

    Für mich wäre das Risiko zu hoch, das meine Antikörper über die Muttermilch zu einem evtl. Ausbruch der Myasthenie bei meinem Kind führen würde.

    Aber diese Entscheidung muss jede Mutter für das Kind und sich selbst fällen.

    Versuche auf jeden Fall nochmal mit Deinem Neurologen und Deinem Gynäkologen zu sprechen. Oder kontaktiere Prof. Sieb in Stralsund. Adresse steht im o. g. Link.

    Hoffe ich konnte Dir ein bißchen weiterhelfen.

    Wünsche Dir alles Gute und eine schöne einfache Geburt.

    Liebe Grüße

    Ana

  5. Katja Roth sagt:

    Hallo,
    ich habe seit über zehn Jahren eine okuläre Myasthenie. Die Diagnose kam leider erst im Jahr 2004. An Medikamenten nehme ich Imurek und Mestinon. Imurek habe ich ein halbes Jahr vor meiner Schwangerschaft abgesetzt, Mestinon nehme ich noch (120 mg täglich). Nun bin im zehnten Monat schwanger, es geht mir soweit gut. Ich hatte nur eine kurze Phase, in der die Doppelbilder zunahmen. Ich bin im Moment sehr verunsichert, was das Stillen angeht. Meine Antikörper waren bei der Diagnosestellung relativ hoch (über 900), im Moment bin ich bei 580. Ich bekomme von den Ärzten keine klare Ansage, ob ich stillen kann oder nicht. Mestinon ist wohl in dieser Dosierung nicht das Problem für das Kind, doch die Antikörper werden wohl auch über die Muttermilch an das Kind weitergegeben. Gibt es Frauen mit ähnlichen Symptomen, die mir weiterhelfen können?
    Auf Antwort freut sich
    Katja

  6. Ruth sagt:

    Hi,
    ich habe seid sieben Jahren okuläre Myasthenie und nehme seitdem Mestinon. Im Jahr 2004 wurde ich mit meiner Tochter Lea schwanger und hatte nur in der 32. Woche kurzfristig vorzeitige Wehen bekommen. Daraufhin habe ich zwei Wochen wehenhemmende Mittel bekommen und Bettruhe. Nach den zwei Wochen wurden die Medikamente wieder abgesetzt und ich habe dann ganz normal weiter im Haushalt gearbeitet und war viel an der frischen Luft spazieren und das Ende vom Lied war dann, dass unsere Tochter freiwillig erst eine Woche nach dem errechneten Termin ihr warmes Nest verlassen wollte.
    Aber mit der Myasthenie hatte ich während der Schwangerschaft keinerlei Probleme. Ich brauchte sogar nur noch eine geringere Dosis Mestinon zu nehmen, weil sich meine Myasthenie verbessert hatte. Erst in der Woche vor der Entbindung wurde die Dosis wieder erhöht, weil ich schlichtweg keine Lust mehr hatte schwanger zu sein und ein bisschen genervt war, weil ich alle zwei Tage zum Arzt musste. Während und nach der Entbindung gab es auch keinerlei Probleme. Also mach Dir nicht so viele Sorgen. Mit guten Ärzten geht alles, hat mir damals der Prof. Rath im Aachener Klinikum gesagt. Also viel Glück !!! Gruß Ruth

  7. Hanna sagt:

    hallo Thiemo, ich bin seid 14 Jahren Myastenikerin und habe einen 16 Jährigen Sohn und ich kann dir nur raten mit deiner Freundin einen wirklich erfahrenen Neurologen aufzusuchen…..am aller besten in einer Neurologischen Klinik . Die sind ständig auf dem neuesten stand sofern sie an forschungreihen teilnehmen…..ich bin nach langen irrfahrten im Zentralklinikum Augsburg gelandet werde da seidem auch ambulant betreut und zu einem nahezu stabilen zustand meiner erkrankung geführt hat , dies aber erst nach langen Jahren des Leidens , weil leider immer noch zu wenig Ärzte genau über die krankheit bescheid wissen.
    Mein Neurologe hat mir z.B gesagt eine Schwangerschaft stelle bei guter überwachung und einstellung keinerlei Probleme dar….also kopf hoch und viel glück euch beiden ! lg. Hanna

  8. Thiemo Haubold sagt:

    Hallo ihr Lieben.
    Ich bin seit ca. 4Monaten mit einer Myasthenikerin zusammen. Es ist wirklich sehr schwer die Symptome als “Unwissender” zu verstehen oder gar richtig zu deuten. Ist vielleicht iemand hier, dem es ähnlich ergeht?
    Sind die Medikamente in jedem Fall sinnvoll oder ist es evtl. sogar in Ausnahmefällen ratsam darauf zu verzichten?
    Gibt es die Möglichket einer positiv verlaufenden Schangerschaft?
    Ich hoffe auf eine Antwort und möchte mich dafür schonmal ganz lieb bedanken:-) Lg Thiemo

  9. R.W.C.Janzen sagt:

    Wenn unter einer Azathioprin-Behandlung eine Schwangerschaft eintritt und die Myasthenie nicht schwerwiegend ist, sollte Azathioprin sofort abgesetzt werden. Dadurch ist keine abrupte Verschlechterung zu befürchten, nach den Untersuchungen von Hohlfeld, den einzig verfügbaren (außerhalb von Schwangerschaften), muß frühestens nach 3 Monaten mit einer Verschlechterung gerechnet werden, wahrscheinlich auch während einer Schwangerschaft. Allerdings – und dies ist besonders wichtig – verschlechtert sich die Myasthenie nur sehr selten während des 6. – 9. Monats einer Schwangerschaft, meist sind die Patientinnen so stabil, daß das Austragen des Kindes kein Problem ist.
    Also: Absetzen von Azathioprin mit Feststellung einer beginnenden Schwangerschaft ist richtig und notwendig, eine engere Beobachtung und Überwachung der Symptome, vielleicht auch eine Verlaufs-Bestimmung der Rezeptor-Antikörper ist sinnvoll.

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