„Hallo, gibt es eigentlich im Internet ein medizinisches Diagnose-Programm, das aufgrund von Symptonen eine Diagnose erstellen kann? Für Tipps vielen Dank. Tschüss.“
So die Anfrage eines Users der Website: wer-weiss-was.de Wer ein solches Programm mit 100-prozentiger Trefferquote auf den Markt brächte, hätte bis zu seinem Lebensabend ausgesorgt. Denn immer mehr Patienten suchen in Foren, Internet-Lexika oder Online-Artikeln nach der richtigen Diagnose und Therapie für ihre Erkrankung. Gesundheitsportale wie „NetDoktor“, „Qualimedic“, „Deutschlandmed“ oder „Lifeline“ versprechen schnellen Rat und gute Tipps per Mouseklick.
Aber oft entpuppt sich das www als Irrgarten. Gibt man zum Beispiel „hängendes Augenlid“ ein, erhält man über 6.470 Treffer. Darunter auch Seiten von Pharmafirmen, die für ihre Produkte werben und Foren, in denen sich Betroffene über ihre Erfahrungen austauschen.
Besser ist es, gezielt auf Infosuche zu gehen. Erste Ansprechpartner können die Krankenkassen, Unikliniken oder auch unabhängige Selbsthilfegruppen sein, die entweder eigene Seiten haben oder gezielt Tipps geben können.
Für die Einschätzung einer Website sollte man u.a. auf folgende Punkte achten:
Wer bietet das Portal an? Beachten Sie, wer der Betreiber oder Sponsor ist und welche Interessen er hat. Bei Informationstexten ist am Textende oder im Impressum der Autor genannt. Dabei sollte seine Qualifikation erkennbar sein. Besser noch, wenn Ärzte verschiedener Fachgebiete verantwortlich zeichnen.
Quellenangabe Am sichersten sind Quellen, die Klinische Studien, Leitlinien, Literaturangaben und Links zu adäquten Themenseite anführen. Größte Skepsis ist geboten gegenüber Infos, die auf bloßen Expertenmeinungen beruhen.
Aktualität Prüfen Sie, wann die Information erstellt oder überarbeitet wurde.
Helgard Grünanger
Hallo zusammen,
mir wurde zuerst Myasthenia gravis „angedichtet“. Als ich im Krankenkaus lag, bin ich auf diversen Seiten gesurft und auf das Lambert-Eaton-Syndrom gestossen, welches insbesondere „Mundtrockenheit“ auslöst. Dann las ich noch den Rest der Symptome und dachte mir, dass könnte gut passen!!! Nun ja, es passte dann auch. Die Ärzte diagnostizierten es zwei Wochen später…
Ein junger Arzt sagte mir damals ganz locker, er fände das toll, wenn sich Patienten im Internet „schlau machen“, gerade bei schweren und komplizierten Erkrankungen. Er unterhielte sich auch sehr gerne mit „gut informierten“ Patienten. (was nicht heisst, dass „Nicht-Surfer“ auf der Strecke bleiben)
Was die Einschätzung einer Website (Internetseite) angeht, gab mir dieser junge Arzt genau die gleichen Empfehlungen auf meinen Weg wie bereits oben im Artikel „Diagnose per Mouseklick“ aufgeführt.
Zu Anfang bewegte ich mich mit wachsender Begeisterung in den für Laien leicht verständlichen! Gesundheitsportalen, die mitunter aber auf die „falsche Fährte“ locken und zur Besprechung beim Arzt kein Fundament besitzen.
Wie auch immer, bei mir im Hintergrund läuft öfters „Dr. Internet“, weil ich mich dadurch besser informiert fühle. Jeder muss das selbst entscheiden.
Ein Arztbesuch ist dadurch nicht zu ersetzen!
LG Jutta