Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) und die Krankenkassen haben die Kassenärzte davor gewarnt, aus Ärger über die Honorarreform Patienten nur noch gegen Vorkasse oder gar nicht mehr zu behandeln.
Die Patienten dürften nicht zu Sündenböcken gemacht werden, so Ulla Schmidt. Mediziner, die ihren Patienten aus Frust über die Bezahlung die Behandlung verweigern, müssten damit rechnen, ihrer Zulassung zu verlieren.
Als besonders infam bezeichnete die Ministerin es, wenn Ärzte älteren Menschen und Bewohnern von Pflegeheimen Briefe schrieben, um ihnen mitzuteilen, dass sie künftig wegen der Honorarfrage nicht mehr behandelt werden können.
Hintergrund: Der Unmut der Ärzte gilt dem neuen Honorarsystem. Wurden im letzten Jahr die verschiedenen Leistungen noch nach Punkten berechnet, wird seit 1. Januar 2009 in Euro und Cent abgerechnet. Die früher gezahlten Pauschalen pro Patient wurden gestrichen, die Vergütung richtet sich jetzt nach dem Gesundheitszustand und der tatsächlichen Behandlung eines Patienten. Besonders Fachärzte befürchten angesichts des neuen Honorarsystems massive Umsatzeinbußen.
Hallo zusammen,
„Regelleistungsvolumen“ wird die neue Budgetierung genannt. Die Abrechnung für die Ärzte erfolgt erst im Sommer 2009. Bisher weiss also keiner, ob Gewinne oder drastische Verluste entstehen. Super Situation…
Schwierig wird es bei chronisch erkrankten Patienten, die an einer Krankheit leiden, die nicht als „extra-budgetäre“ Vergütung’ aufgelistet ist und die eine langwierige Therapie erforderlich macht.
Die Medikation hierfür kann zwar extra-budgetär sein, wird also nicht hochgerechnet, dafür aber bekommt der Arzt pro Quartal nur einmal Geld, egal ob der Patient mehrmals!!! im Quartal die Praxis aufsucht. Diese Logik verstehe mal einer?!
Natürlich ist es ein Unding, Patienten unbehandelt im Regen stehen zu lassen. Liebe Ärzte, zieht die Notbremse… Aber:
Unser Gesundheitssystem muss transparenter werden, genau wie es bei Privatpatienten schon lange der Fall ist.
Hier kann man beim Patientenkontakt einfach anklicken, was mit dem Patienten gemacht wurde. Später wird nur noch per Knopfdruck verrechnet. So funktioniert übrigens jedes Abrechnungssystm in der freien Wirtschaft.
Jeder Handwerkerbetrieb weiss, welche Leistungen er dem Kunden heute in Rechnung stellen kann. Ärzte können ihre Kosten nicht mehr vorausschauend kalkulieren, ein Desaster – bedenkt man, dass der Arzt mehr denn je betriebswirtschaftlich handeln soll.
Meine Meinung:
Ulla, hör endlich auf, alles noch mehr zu komplizieren. Mach einmal eine Kassenabrechnung und anschließend eine Abrechnung für die Privatversicherten. Dann müsste dir spätestens dann ein Licht aufgehen, oder?
Und wenn nicht, kann es nicht schaden, mal Karl (Karl Lauterbach) zu kontaktieren. Der hilft dir ganz bestimmt. Also…
LG Judy