Man muss sich nicht erst in Reisekataloge vertiefen: Wenn einen das Fernweh gepackt hat, ist man in Gedanken schon auf dem Weg zum nächsten Flughafen. Da machen Patienten mit Myasthenia Gravis oder dem Lambert-Eaton-Syndrom keine Ausnahme, ihre Erkrankung ist grundsätzlich kein Hinderungsgrund für Fernreisen.
Entscheidend ist der individuelle Gesundheitszustand. Und es sind, da man die Myasthenie nicht zu Hause lassen kann, besondere Vorkehrungen und Verhaltensmaßnahmen erforderlich.
Diese Themen sollte man vor der geplanten Reise mit seinem behandelnden Arzt besprechen:
Wer regelmäßig Medikamente einnimmt, muss abklären, ob es Wechselwirkungen mit Impfstoffen oder anderen Präparaten, die im Rahmen einer Prophylaxe genommen werden, geben kann. So können Malariamittel eine Myasthenie deutlich verschlechtern.
Bei aller Vorfreude auf den Urlaub ist zu bedenken, dass ein Klimawechsel und die typischen Reise-Infektionen, wie u.a. Diarrhoe, eventuell negative Auswirkungen auf die Erkrankung haben. Darüber hinaus führt Durchfall in den ersten Urlaubstagen oft zu einer nicht kalkulierbaren verminderten Aufnahme von Arzneiwirkstoffen.
Am Ferienort sollte eine kompetente neurologisch-medizinische Betreuung verfügbar sein. Die medizinische Infrastruktur am besten vor der Reisebuchung recherchieren! Denn selbst in beliebten Ferienregionen in EU-Ländern ist nicht überall sichergestellt, dass ein erfahrener Neurologe vor Ort praktiziert.
Ratsam ist es auch, vor Reiseantritt eine private Auslandsreisekrankenversicherung abzuschließen. Eine medizinische Behandlung im Ausland kann sehr teuer werden, vor allem wenn ein Rücktransport erforderlich wird, den die gesetzliche Krankenversicherung nicht bezahlt.
Fazit: Die Myasthenie bürdet besondere Vorkehrungen und Verhaltensmaßnahmen auf. Wenn dann aber der Arzt grünes Licht gibt und das Reiseziel bedachtsam gewählt wurde, können die Koffer gepackt werden.