Wenn sich der Sommer langsam aber sicher verabschiedet, füllen sich die Wartezimmer der Arztpraxen. „Mich hat es mal wieder erwischt“, stellen Betroffene lakonisch fest, wenn die Nase läuft, es im Hals kratzt und erhöhte Temperatur und Gliederschmerzen einen plagen.
Mit „es“ ist eine Erkältung oder Grippe gemeint, denn jeder weiß: Herbstzeit ist Grippezeit. Bei Husten und Schnupfen sprechen wir umgangssprachlich von einer Erkältung, kommt dann auch noch Fieber hinzu, diagnostizieren wir: Grippe.
Dagegen begreifen Mediziner eine Erkältung als eine unkomplizierte Infektion der oberen Atemwege. Was wir Grippe nennen, ist für sie ein grippaler Infekt, nicht zu verwechseln mit der echten Grippe (Influenza), die eine gefährliche Viruserkrankung darstellt.
Und auch mit der noch immer weitverbreiteten Annahme, dass Erkältung von Kälte
kommt, räumen sie auf. Es ist zwar richtig, dass vor allem in der kälteren Jahreszeit viele Menschen an grippalen Infekten leiden.
Aber die ungemütliche Witterung, Kälte und Nässe, sind nicht die einzigen Verursacher.
Sie schwächen die körperliche Abwehr, u.a., weil sie die Durchblutung der Nasenschleimhaut vermindern. Anfällig machen uns neben dem Wechsel zwischen der kalten Winterluft im Freien und der trockenen, warmen Heizungsluft in den Räumen auch Stress und psychische Belastungen. Ist das Immunsystem erst einmal geschwächt, haben es Viren leicht in das Innere des Körpers zu gelangen und sich dort zu vermehren.
Dann hilft nur noch eines: Beine hochlegen und sich Ruhe gönnen. So kann der Körper Kraft sammeln, um die Eindringlinge erfolgreich zu bekämpfen.
Wobei er in dieser Abwehrschlacht schon eine Menge Erfahrung hat. Denn die Infekte der oberen Atemwege gehören zu den Erkrankungen, die am häufigsten vorkommen. Im Laufe seines Lebens erkältet sich jeder Mensch 200 bis 300-mal.
Einen Arzt sollte man immer dann aufsuchen, wenn die Erkrankung über die Erkältungssymptome hinausgeht.