Auf der Suche nach neuen rasch wirksamen Einsparungsmöglichkeiten im Gesundheitswesen ist die Umsatzsteuer in den Fokus gerückt.
So fordert Norbert Klusen, Chef der Techniker Krankenkasse, eine Absenkung der Mehrwertsteuer für Arzneimittel von neunzehn auf sieben Prozent. „Das wäre sinnvoller gewesen, als die Hoteliers zu subventionieren“, sagte er der Deutschen Presse Agentur in Hamburg. Für ihn sei es nicht nachzuvollziehen, dass etwa Hundefutter mit nur 7 Prozent belastet werde, während „Medikamente, die oft lebenswichtig sind, mit dem vollen Satz belegt sind“.
Von den hohen Arzneimittelpreisen profitiert auch die Staatskasse. Da für Medikamente der volle Mehrwertsteuersatz gilt, flossen nach Angaben der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände allein im letzten Jahr 4,3% Milliarden Euro in die Kasse.
Der ermäßigte Satz von sieben Prozent würde eine schnelle und direkte Entlastung der Krankenkassen bringen, Einsparungen schätzungsweise von 2,5 Milliarden Euro – dem Staat aber würde das Geld fehlen.
1. Die nicht so günstige Nachricht:
Auch für 3,4-Diaminopyridin (3,4-DAP) wird bald eine höhere Zuzahlung fällig, sofern man davon nicht generell befreit ist.
2. Die lang erwartete gute Nachricht:
Amifampridin (3,4-DAP) ist seit 2010 für die symptomatische Behandlung des Lambert-Eaton-Myasthenischen Syndrom bei Erwachsenen europaweit zugelassen.
Weiterhin „Orphan Drug“!
Handelsname: Zenas (R)
Vertrieb durch die Firma BioMarin Pharmaceuticals.voraussichtlich ab Mitte März 2010.
100 Tabletten (eingeschweisst) 10mg.
INN: Amifampridin(e) / Name für die chemische Substanz 3,4-Diaminopyridin.
= Freiname (engl. INN) des Arzneistoffs, benutzt in der Fachliteratur, wenn man den
Handelsnamen nicht erwähnen will.
Aktenzeichen der Zulassung: c(2009)10762 of 23/12/2009.
Mit guten Wünschen
Freya Matthiessen