Noch bis morgen dauert die Cebit in Hannover. Die als weltgrößte Hightech-Messe geltende Schau hat bislang mehr Besucher angezogen als in den Vorjahren.
Zu den vorgestellten Neuheiten gehört das von Forschern der Technischen Universität Kaiserslautern präsentierte Gesundheitsprojekt:
Der “Arztbesuch per Internet” soll helfen, die medizinische Versorgung in strukturschwachen Regionen zu verbessern. In ländlichen Gegenden herrscht oft ein (Fach-)Arztmangel, immer mehr Mediziner praktizieren in den Städten. So ist in ländlichen Gebieten ein Arztbesuch oft mit einem großen Aufwand verbunden und kann besonders für ältere und chronisch kranke Patienten schnell zu einem Problem werden.
Abhilfe soll das neue Projekt schaffen: „Patienten müssen nicht mehr die weite Reise zu ihren Ärzten antreten, sondern können über ein internetgestütztes, interaktives Fernsehen mit ihnen kommunizieren“, so das Forscherteam. Der Arzt könne nach Übertragung und Auswertung der Messdaten entsprechende Maßnahmen einleiten.
Mit einer Art Videoschaltung wird der Patient mit Fachärzten in den Ballungszentren vernetzt. Das Behandlungsgespräch findet virtuell in der Wohnung des Patienten statt – lange und mühselige Anfahrtswege und Wartezeiten entfallen.
Die neue Technik ermöglicht nicht nur ein Gespräch via Schaltung, sondern auch eine Kontrolle medizinischer Daten. Per Mobilfunk und Internet kann der Arzt seinen Patienten überwachen. Bei Störungen schlägt das System Alarm, notwendige Maßnahmen können eingeleitet werden.
Für Diabetiker haben die Wissenschaftler bereits eine Hardware entwickelt, mit deren Hilfe die Erkrankten die Werte ihres Blutzuckermessgeräts direkt vom heimischen Computer oder von einem umgerüsteten Fernsehgerät in die Arztpraxis senden können. In einer Videosprechstunde können Arzt und Patient anschließend kommunizieren.