PRESSEMITTEILUNG
Berlin/Eschborn – Wenn ein Medikament schlecht riecht, sollten Patienten es ihrem Apotheker „unter die Nase halten“. „Riecht eine Tablette merkwürdig, kann das je nach Einzelfall harmlos sein, auf einen Verpackungsfehler hinweisen oder ein Anzeichen für eine Qualitätsminderung sein“, so Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz, Mitglied der Chefredaktion der Pharmazeutischen Zeitung (PZ). Über die Nachweismethoden berichtet die PZ in ihrer aktuellen Ausgabe. Liegt kein Qualitätsmangel vor, hilft eine einfache Methode: Der Geruch eines Medikaments verschwindet meist innerhalb weniger Minuten. Wer Probleme mit dem Geruch hat, sollte seine Tabletten also aus der Verpackung nehmen, ein paar Minuten offen liegen lassen und erst dann einnehmen. Geruch entsteht, wenn gasförmige Moleküle von einem Medikament an die umgebende Luft abgegeben werden, etwa von einer Tablette an die Luft im Blister. Beim Öffnen des Blisters entweicht diese Luft dann schlagartig. In der Regel entstehen diese geruchsintensiven Verbindungen, wenn durch eine undichte Verpackung Luftfeuchtigkeit auf das Medikament einwirken kann. Andere Ursachen sind Reste von Lösungsmitteln. Je nach Wirkstoff können Medikamente unterschiedlich riechen. Ein Essiggeruch kann zum Beispiel bei Acetylsalicylsäure (ASS) entstehen, nach Schwefel kann der blutdrucksenkende Wirkstoff Captopril riechen. Fischgeruch kann bei dem Antibiotikum Erythromycin vorkommen. Verschiedene Wirkstoffe gegen Diabetes oder Bluthochdruck können einen muffigen Geruch entwickeln. Apotheker können Arzneimittel mit Qualitätsmängeln an die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) schicken. Diese kann das Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker (ZL) mit einer chemischen Analyse beauftragen.
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