Auch wer sich gar nicht extra der Sonne aussetzt, kann in heißen Ländern Probleme bekommen. Die Hitze kann vor allem älteren und chronisch kranken Menschen zu schaffen machen. Gefährdet sind Übergewichtige, Untrainierte sowie Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, endokrinologischen oder psychischen Krankheiten, Störungen der Schweißsekretion oder Krebs.
Manche Medikamente können die Thermoregulationsmechanismen beeinflussen, was zu besonders großen Problemen führen kann, so der Tropenmediziner Dr. Bernd Zieger aus Dresden: Schilddrüsen-Hormonpräparate, Amphetamine und trizyklische Antidepressiva erhöhen die körpereigene Wärmeproduktion, Halo-peridol vermindert das Durstgefühl, Antihistaminika, Anticholinergika und Phenothiazine reduzieren die Schweißsekretion.
Reisenden, die solche Arzneien nehmen, sollte man vor einer Reise in ein heißes Land raten, sich langsam an das Klima im Urlaubsland zu akklimatisieren, viel zu trinken und Anstrengungen zu vermeiden. Und man sollte mit ihnen und möglichst auch mit mitreisenden Partnern über Hitze-Krankheiten wie Hitzekollaps, Hitzekrämpfe oder Sonnenstich sprechen.
Prodromi für Hitzekollaps oder Hitzekrämpfe sind Brechreiz, Schwindel, Kopfschmerz und körperliche Schwäche. Da sollten die Betroffenen hellhörig werden und in den Schatten gehen sowie viel trinken. Symptome eines Hitzekollaps’ sind Schwindel, innere Unruhe und kurze Bewußtlosigkeit. Dann helfen nur Kopftieflage, Schatten und orale Elektrolytlösung. Bei Hitzekrämpfen kommt es zu kurzen, schmerzhaften Krämpfen in der belasteten Skelettmuskulatur. Es können Muskelfibrillationen vorausgehen. Dann brauchen die Betroffenen orale Salzlösungen, Salztabletten allerdings helfen nicht.
Übelkeit, Schwindel und Kopfschmerzen können auch auf einen Sonnenstich hindeuten. Hinzu kommen ein hochroter Kopf und Meningismus. Beim Sonnenstich kann es zu einer serösen Meningitis und einer Hyperämie des Gehirns kommen. Dann sind Abkühlung und kalte Kompressen auf Kopf und Nacken nötig. (ug)