Die ersten Symptome hatte sie bereits als 20-Jährige, aber erst Jahrzehnte später macht sich ihre Erkrankung deutlich bemerkbar. Heute hat Anne Zygalsen-Erler die Myasthenie im Griff und setzt auf Aufklärung: Je früher Myasthenia gravis diagnostiziert wird, desto besser sind die Heilungschancen.
In einem Gespräch mit der Journalistin Susanne Heliosch schildert die 62-jährige Leiterin der DMG-Regionalgruppe Ulm ihren Krankheitsverlauf:
Beim Überqueren einer Straße mitten in New York wollte Anne Zygalsen-Erler ihren Augen nicht trauen. Von links kam ein Auto – aber das sah sie doppelt. Später als sie bei ihren amerikanischen Freunden eingeladen war, schlug sie vorsichtshalber das Abendessen aus – die Mahlzeit wäre ihr rechts und links aus den Mundwinkeln geronnen, denn ihr war weder kauen noch schlucken möglich. Wieder in Deutschland suchte die damals 42-Jährige Ärzte auf. Der lange Weg zur richtigen Diagnose begann. Anne Zygalsen-Erler muss heute regelmäßig Tabletten nehmen: „Ich bin eigentlich ständig müde. Um zu vermeiden, dass meine Augenlider hängen und ich Schwierigkeiten beim Sprechen bekomme, ist es wichtig, die Tabletten rechtzeitig einzunehmen“. Wenn sie einen Theaterbesuch vor sich hat, dosiert sie vorbeugend höher, um den Tiefpunkt nicht in einem unpassenden Moment zu erreichen. Weiter…