Schluss mit dem Pharma-Schlaraffenland Deutschland?

Ist Deutschland ein Paradies für die Pharmaindustrie? „Ja“, sagt der Pharmaexperte Ulrich Schwabe im Nachrichtenmagazin „Focus“.  Obwohl Deutschland der größte Arzneimittelmarkt Europas sei, würden hier die höchsten Preise bezahlt.

Damit soll jetzt Schluss sein. Die Ankündigungen der ersten Krankenkassen, Zusatzbeiträge erheben zu müssen, weil sie mit den Finanzen aus dem Gesundheitsfond nicht mehr auskämen, haben – mal wieder – die hohen Arzneimittelkosten in die öffentliche Diskussion gerückt. Nach Schwabe sind hier Einsparungen in Höhe von sechs Milliarden Euro pro Jahr möglich. Über drei Milliarden Euro ließen sich allein bei Generika einsparen, wenn in Deutschland die gleichen Produktpreise wie in Schweden oder Großbritannien gelten würden.

Mit einer neuen Gesetzesinitiative will die Bundesregierung jetzt preisgünstigere Arzneimittel erzwingen.

Gesundheitsminister Rösler will künftig für jedes Medikament das Kosten-Nutzen-Verhältnis prüfen lassen. Die Stellung des zuständigen Kölner Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) soll gestärkt werden. Allerdings ohne den als Pharmakritiker profilierten Institutschef Peter Sawicki. Sein Vertrag wird wegen einer „Dienstwagenaffäre“ nicht verlängert.