Eine medizinische Rehabilitations­behandlung kann nur dann langfristig erfolgreich sein, wenn der Patient in die Therapie­entscheidungen mit einbezogen wird.Das hat auch der Gesetzgeber erkannt und im Sozialgesetzbuch die Rechte und Möglichkeiten der Patienten festgelegt und gestärkt. Aber nur wenige Betroffene wissen um ihre Rechte und Möglichkeiten.

An wen wende ich mich, wenn ich eine medizinische Rehamaßnahme in Anspruch nehmen möchte?

Zuerst muss man prüfen, welcher Sozialversicherungsträger der richtige Ansprechpartner ist. Für Berufstätige ist es in der Regel die gesetzliche Rentenversicherung. Wer bereits aus dem Berufsleben ausgeschieden ist, muss sich an seine Krankenversicherung wenden.

Was bedeutet der Grundsatz „Rehabilitation vor Rente“?

Der Grundsatz ist in  mehreren Sozialgesetzen verankert und besagt Folgendes: Bevor ein Mensch erwerbsunfähig wird, muss mit  Reha-Maßnahmen alles getan werden, um dies zu verhindern. Ist der Mensch bereits in seiner Berufsfähigkeit eingeschränkt oder erwerbsunfähig, muss therapeutisch alles versucht werden, um seinen Zustand zu verbessern.

Für wen gilt „Rehabilitation vor Pflege“?

Auch dieser Grundsatz steht im Sozialgesetzbuch, er gilt für alle Versicherten, die pflegebedürftig sind. Die Betroffenen müssen von der Pflegekasse darauf hingewiesen werden, dass sie im Einzelfall Leistungen zur medizinischen Rehabilitation beanspruchen können. Die Pflegekasse soll die Person dabei unterstützen, indem sie dies dem Versicherten und dem zuständigen Träger der Reha unverzüglich mitteilt. So soll eine weitere Pflegebedürftigkeit vermieden, überwunden, gemindert oder ihre Verschlimmerung verhütet werden.