Die Zeiten, in denen Patienten mit Myasthenia gravis oder LEMS geraten wurde, sich körperlich zu schonen, sind vorbei. Dennoch reagieren vor allem Neuerkrankte oft unsicher. Sie befürchten, dass sich sportliche Betätigung negativ auf ihre Myasthenie auswirken könnte.
Das Gegenteil ist richtig – gerade für Myasthenie-Patienten mit leichteren Erkrankungen:
Durch regelmäßige sportliche Betätigungen können sie ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden fördern. Dabei sind alle Sportarten erlaubt, die die Grenzen der Krankheit nicht überschreiten oder den Körper überanstrengen.
Patienten ohne sportliche Erfahrungen sollten sich zuvor von ihrem behandelnden Arzt untersuchen lassen und gegebenenfalls die Sportart und den Trainingsaufbau mit ihm oder einen Physiotherapeuten besprechen. Eine Untersuchung der Atemfunktion gibt Sicherheit, vor allem für die Schwimmer in spe, da beim Schwimmen die Arbeitsleistung der Atemmuskeln durch den Wasserdruck zunimmt.
In Phasen einer Medikamentenumstellung ist es ratsam, sportliche Aktivitäten zurückzustellen. Ansonsten kann man jederzeit mit dem Training beginnen.
Tipp:
Gehen Sie ihr Sportprogramm langsam an. Ihre Muskeln können auf eine Überforderung mit tagelanger Schwäche reagieren. Nicht die einmalige Intensität bringt den Trainingserfolg, sondern nur die Regelmäßigkeit; optimal ist es, wenn Sie zwei- bis dreimal in der Woche zu den Sportsachen greifen.
Alle Aktivitäten kann man nur mit seiner Myasthenie, nicht gegen sie betreiben. Empfehlenswert sind Disziplinen, bei denen Sie die Belastungsintensität und -dauer selbst bestimmen können.
Während manche als Einstieg leichte Gehübungen wählen und mögliche Gelenkbeschwerden durch die Stöcke des Nording Walking abfedern, schwingen sich andere auf ihr Fahrrad. Eine Alternative ist Schwimmen im nicht zu warmen oder kalten Wasser. Oder Sie entscheiden sich fürs Reiten, Tai-chi oder andere meditative Bewegungsarten.