Es ist erst wenige Monate her, dass weltweit die große Angst vor der Schweinegrippe umging. Die Frage, Impfung: ja oder nein, war wochenlang das Top-Thema in den Medien.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rief damals eine Pandemie aus. Als der H1N1-Virus dann nicht den befürchteten Verlauf nahm, wurden der WHO Überreaktion und Panikmache vorgeworfen.
Auf dem Kongress für klinische Mikrobiologie und Infektionskrankheiten (ECCMID) in Wien wurden nun die bezüglich des H1N1-Virus getroffenen Maßnahmen diskutiert.
Fazit: Der Umgang mit der Schweinegrippe war rückblickend nicht übertrieben. Man habe zum Zeitpunkt des Ausbruchs noch nicht sagen könne, wie gefährlich sich das Virus entwickeln würde. Dennoch räumten die Teilnehmer ein, dass“ es an der ein oder anderen Stelle Verbesserungen geben müsse, sollte ein ähnliches Szenario nochmals durchgeführt werden.“
Der Virologe und Mitentdecker der Vogelgrippe beim Menschen, Albert Osterhaus, warnte vor einer rückblickenden Verharmlosung der Neuen Grippe. Zum Zeitpunkt des Ausbruchs hätte keiner mit Bestimmtheit sagen können, in welchem Tempo sich das Virus ausbreite bzw. welchen Schaden es anrichten könne.