„Endlich das Aus für die elektronische Gesundheitskarte beschließen!“

fordert Martin Grauduszus, Präsident der Freien Ärzteschaft. Noch einen Schritt weiter geht das Hamburger Abendblatt: „Gesundheitskarte vor dem Aus“ titelte die Zeitung  am 3. Juni (http://tinyurl.com/kqtebu).
Der Totengesang auf das milliardenschwere Projekt rückt kurz vor der geplanten Einführung der Karte in der Pilotregion Nordrhein einen neuen Kritikpunkt in den Fokus.

Wenn in Nordrhein mindestens 85 Prozent der Ärzte die neuen Lesegeräte installiert haben, sollen die Krankenkassen mit der Ausgabe der eGk beginnen. Wie auch bei anderen Ausweisen ist auf jeder Karte ein Foto des Versicherten, das ihn schon auf ersten Blick als rechtmäßigen Inhaber ausweist.

Nach Angaben des Abendblattes haben diese Fotos, die vor Missbrauch schützen sollen, zu einer heftigen Kontroverse zwischen den Krankenkassen, dem Bundesgesundheitsministerium und dem Bundesdatenschutzbeauftragten Peter Schaar geführt.

So sollen die Krankenkassen nicht prüfen, ob auf den Fotos auch wirklich der Versicherte zu sehen ist oder ob die Aufnahme eine andere Person zeigt.
Die Zeitung berichtet, dass die Patienten nicht eindeutig identifizierbar seien, sodass ein systematischer Kartenmissbrauch möglich wäre.

4 Kommentare zu “„Endlich das Aus für die elektronische Gesundheitskarte beschließen!“

  1. Wolf sagt:

    Anscheinend arbeiten nicht nur diverse Ärztefunktionäre den industriellen Datenkraken zu, es gibt auch Patientinnen mit solchen Haltungen. Das schreibe ich mal einfach der Ahnungslosigkeit über Tätigkeit und Einfluss der Patientenvertretung zu. Die unbillige Argumentationsfigur ist allerdings in ihrer Durchsichtigkeit entwaffnend: da wird wieder mal eine Behauptung widerlegt, die niemand aufgestellt hat.

  2. Jutta O. sagt:

    Hahahaha, das ist der Witz des Tages… das es ansonsten Datenschutz gäbe – wenn eine Patientenvertretung vorhanden ist.

    Ja, ja… und die Erde ist eine Scheibe …. grins!!!

    LG Jutta O.

  3. Wolf sagt:

    Wenn die eGK scheitert wird aus den vielen und teuren Vorarbeiten eine verdeckte Subvention für die Netzindustrie. Denn dann werden Konzerne wie Siemens, Telekom (und das werden dann die Guten sein) sowie Microsoft, Google und andere mehr so etwas anbieten und kommerziell ausnutzen. Dann werden die sowieso vorhandenen Daten eben ohne schützenden Einfluss und Mitarbeit von Patientenvertretung und Datenschützern elektronisch ausgetauscht und verarbeitet. Bestimmte Wirtschaftskreise scheinen genau daran zu arbeiten, diese Ärztefunktionäre der Minderheiten arbeiten denen zu.

  4. Jutta O. sagt:

    Für das Gesundheitswesen sehe ich schwarz – wenn jeder jeden blockiert… Was für ein unnötiger Zirkus wegen des Bildes auf der eGk… Wir haben doch andere Sorgen!

    LG Jutta O.

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